Lotto-Museumspreis 2024 verliehen: Zeppelin Museum
„Die Museen in Baden-Württemberg sind unglaublich facettenreich und innovativ. In ihren Ausstellungen greifen sie Themen auf, die viele Menschen bewegen. Dadurch bereichern sie generationsübergreifend unser kulturelles Leben“, sagte Georg Wacker, Geschäftsführer von Lotto Baden-Württemberg, in Friedrichshafen. „Mit dem Lotto-Museumspreis würdigen wir als großer Förderer der Kunst und Kultur im Land dieses wertvolle und herausragende Engagement.“
Am Ufer des Bodensees vereint das Zeppelin Museum Friedrichshafen die weltweit bedeutendste Sammlung der Luftschifffahrt mit einer hochkarätigen Kunstsammlung und schafft es in Wechselausstellungen auf beeindruckende Weise, die Themen Kunst und Technik immer wieder aufs Neue zu verknüpfen. „Das Museum denkt in viele Richtungen neu, unkonventionell und innovativ. Es sind nicht nur die Sonderausstellungen und die Vermittlungsangebote, sondern auch die digitalen Aktivitäten, die inklusiven Angebote und der Umgang mit Nachhaltigkeit. In den letzten zehn Jahren wurden die Sammlungen immer stärker in interdisziplinären Ausstellungen verbunden. Das Team des Zeppelin Museums gewinnt hochverdient den diesjährigen Hauptpreis des Lotto-Museumspreises Baden-Württemberg“, betonte Prof. Dr. Anja Dauschek, Jury-Mitglied und Leiterin des Altonaer Museums in Hamburg, bei der Preisverleihung.
Der Lotto-Museumspreis wurde in diesem Jahr bereits zum neunten Mal vergeben und stellt das Engagement nichtstaatlicher Museen in Baden-Württemberg ins Rampenlicht.
„Wir, das Team im Zeppelin Museum Friedrichshafen, danken Lotto Baden-Württemberg und dem Museumsverband sehr herzlich für diese Anerkennung und Unterstützung. Auszeichnungen wie der Lotto-Museumspreis werden immer wichtiger, da sie die Relevanz und Wirkungskraft von Museen für unsere Gesellschaft unterstreichen“, sagte Direktorin Dr. Claudia Emmert. Auch Andreas Hein, Erster Bürgermeister von Friedrichshafen, freute sich über die Auszeichnung.
eXtra-Preis für Bauernhaus-Museum Allgäu-Oberschwaben Wolfegg
Anhand von 28 Wohn- und Wirtschaftsgebäuden und rund 26.000 Objekten zeichnet das Bauernhaus-Museum ein authentisches Bild der bäuerlichen Kulturgeschichte Oberschwabens und des westlichen Allgäus nach. Die Dauerausstellung veranschaulicht, wie sehr sich die Lebenswelt vergangener Jahrhunderte von unserer heutigen unterscheidet. Besonderen Wert wird dabei auf die umfassende Teilhabe von Menschen mit Einschränkungen gelegt. Sabine Mücke, Präsidentin des Museumsverbands und Jury-Mitglied hob in ihrer Laudatio hervor, wie beeindruckend die konsequente Umsetzung einer inklusiven Ausstellung in einem historischen Gebäude ist. „Auch die Konzeption wurde partizipativ mit den unterschiedlichsten Gruppen von Betroffenen diskutiert und erarbeitet. Das Projekt ist wegweisend und beispielhaft, weil es aufzeigt, was möglich ist, wenn man sich gemeinsam auf den Weg macht, sich einlässt, etwas entdeckt, Gleichberechtigung und Vielfalt ernst nimmt und lebt“, so Sabine Mücke.
Als Präsidentin des Museumsverbandes Baden-Württemberg unterstrich sie die Bedeutung des Preises: „Für den Museumsverband Baden-Württemberg ist es auch in diesem Jahr wieder eine große Freude, gemeinsam mit Lotto Baden-Württemberg zwei Museen für ihre beispielhafte Arbeit auszeichnen zu können und bei der Preisverleihung im Zeppelin Museum Friedrichshafen gemeinsam zu feiern. Das Engagement von Lotto BW ist ganz wunderbar, denn die beiden hochdotierten Preise, Hauptpreis und eXtra-Preis, sind Anerkennung und Wertschätzung für die wichtige Arbeit der Museen im Bereich der kulturellen Bildung, der Teilhabe und der lebendigen Vermittlung von Kunst und Kulturgeschichte und ermöglichen zugleich die Umsetzung neuer Ideen.“
Lotto-Museumspreis: Aufmerksamkeit garantiert
Einmal jährlich zeichnet der Lotto-Museumspreis Beispiele für herausragende Ausstellungskonzepte, gelungene Kooperationen oder museumspädagogische Angebote nichtstaatlicher Museen aus. Bisherige Hauptpreisträger: 2015 das Ravensburger Museum Humpis-Quartier, 2016 das Polizeimuseum Stuttgart, 2017 das Schauwerk Sindelfingen, 2018 das Pfahlbau-Museum Unteruhldingen und 2019 das Museum im Ritterhaus Offenburg. 2020 gab es „MuseumsGlück“, bei dem sechs Gewinner ausgelost wurden. 2021 wurde das Dreiländermuseum in Lörrach, 2022 die Kunsthalle Tübingen und 2023 das Ludwigsburg Museum ausgezeichnet.
Jury und Entscheidungskriterien
Zur siebenköpfigen Jury gehörten neben Moderator Markus Brock Susanne Schmaltz, Ressortleiterin SWR2 Kulturelles Wort/Aktuelle Kultur, Sabine Mücke und Martina Meyr als Präsidiumsmitglieder des Museumsverbandes Baden-Württemberg, Prof. Dr. Anja Dauschek für den Bereich der Museumsberatung und Museumszertifizierung, Dr. Dina Sonntag von der Landesstelle für Museen Baden-Württemberg und Dorothee Lang-Mandel, Leiterin der Unternehmenskommunikation von Lotto Baden-Württemberg. Als Kriterien nahm die Jury unter anderem die generelle Zielsetzung des Museums, die Sammlungspräsentation und Museumsdidaktik sowie innovative Ansätze in der Projektarbeit und aktuelle Programme unter die Lupe.
Lotto Baden-Württemberg: Förderer der Kultur
Lotto Baden-Württemberg trägt seit vielen Jahren über den Wettmittelfonds des Landes dazu bei, das kulturelle Engagement und die Museumslandschaft zu unterstützen. 2023 flossen über 33 Millionen Euro aus Lotterieerträgen in Kunst und Kultur. Gefördert werden unter anderem Maßnahmen zum Erhalt der Sammlungsobjekte von Museen in nichtstaatlicher Trägerschaft. Von den Lotterieerträgen profitieren auch die sieben regionalen Freilichtmuseen Baden-Württembergs. Diese Mittel werden von der Landesstelle für Museumsbetreuung verwaltet.
Museumsverband Baden-Württemberg
Der Museumsverband Baden-Württemberg e.V. ist der Fachverband und die Interessenvertretung der vielen kommunalen, staatlichen, privaten und vereinsgeführten Museen im Land. Durch Tagungen, Publikationen und Projekte fördert er den wissenschaftlichen Erfahrungsaustausch und die Zusammenarbeit der Museen. Zugleich vertritt er die Interessen seiner Mitglieder in Öffentlichkeit und Politik und ist das Forum für die Zukunftsentwicklung des Museumswesens in Baden-Württemberg.
Quelle: Zeppelin Museum