Stadtwerk macht Friedrichshafens Wärme ökologischer
Zusätzlich versorgt eine PV-Anlage auf dem Dach die Anwohner mit günstigem Sonnenstrom. Auf diese Weise sei die Gesamtanlage „doppelt ökologisch“, schreibt das Stadtwerk in einer Presseinfo. Der nächste Schritt ist der Zusammenschluss zweier Nahwärmenetze zu einem großen Verbund. Dann haben noch mehr Haushalte die Chance auf einen Nahwärmeanschluss.
Nahwärme ist ein wesentlicher Baustein der Energiezukunft: Günstig, effizient, einfach und ökologisch. Mit dem Bau der neuen Energiezentrale im Karl-Olga-Park baut das Stadwerk am See sein Nahwärmenetz in Friedrichshafen weiter aus. Bereits heute versorgt eine Energiezentrale am Stadtwerk-Standort in der Kornblumenstraße das Wohngebiet zwischen Ailinger Straße, Mühlöschstraße, Ehlersstraße und Löwentaler Straße. Die neue Anlage sorgt nun dort für mehr Sicherheit und Effizienz. Und sie ist auf Zuwachs ausgelegt: Denn neben dem neuen Wohngebiet können nun auch noch weitere Gebäude und Einrichtungen mit Wärme versorgt werden, so das Stadtwerk in der Information.
Bereits seit den Planungen hat das Stadtwerk eng mit der Zeppelin Wohlfahrt und der Stadt Friedrichshafen zusammengearbeitet. „Das lief reibungslos und in großem Vertrauen“ berichtet Uwe Dikreiter, Projektleiter beim Stadtwerk. Jörg Bischof, Geschäftsführer der Zeppelin Wohlfahrt, bestätigt: „Sehr früh haben wir das Stadtwerk für unser Projekt und eine zukunftssichere und servicestarke Wärmeversorgung an Bord geholt. Das ist für uns als Wohnungsunternehmen und Vermieter gut, weil wir kurze Wege haben. Insbesondere bringt es unseren Mietern große Vorteile, denn sie profitieren langfristig von sicherer, ökologischer und günstiger Wärme. Zusätzlich profitiert auch die Nachbarschaft in Form einer Option des Anschlusses an ein künftig ökologisches Nahwärmenetz. Somit eine gute und reizvolle Alternative zur bisherigen Wärme- und Energieversorgung.“
700.000 Euro investiert
Die neue Anlage hat eine Leistung von 1.650 Kilowatt und kann etwa 300 Wohnungen mit Wärme versorgen. Rund 700.000 Euro hat das Stadtwerk dafür investiert. Und Klimaschutz hat hier einen hohen Stellenwert: Über 50 Prozent der Wärme wird über einen Pelletkessel und ein Blockheizkraftwerk erzeugt. Dieses BHKW produziert neben Wärme auch noch Strom und hat so einen Wirkungsgrad von über 90 Prozent, erläutert Dikreiter: „Und der Vorteil von Nahwärme ist ja: Wenn sich die Technologie in Richtung Klimaschutz weiterentwickelt, können wir an einer zentralen Stelle für 300 Gebäude nachrüsten und müssen nicht 300 Einzelheizungen tauschen.“
Zusätzlich zum BHKW produziert eine PV-Anlage auf dem Gebäudedach Strom. Dieser Strom wird direkt im Gebäude verwendet und den Anwohnern zu einem besonderen Haustarif angeboten. Die Anwohner erhalten also nicht nur Wärme, sondern auch günstigen Strom.
Zwei Wärmenetze verbunden
Und eine weitere Ausbaustufe steht nächstes Jahr an: Nur wenig westlich der neuen Zentrale besteht bereits das Nahwärmenetz Nordstadt. „2025 werden wir die beiden Wärmenetze verbinden und dann auch noch die angrenzenden Wohngebäude, Ärztehäuser, öffentliche Gebäude wie Altersheim, Pflegeheim und Banken anschließen. So schaffen wir ein fast fünf Kilometer langes Kernnetz, das von der Riedleparkstraße im Westen über die Nordstadt bis zur Kornblumenstraße im Osten reicht“, erklärt Dikreiter. „Dann speisen wir aus insgesamt drei Energiezentralen Wärme ein, das macht unser Netz effizienter und sicherer. So versorgen wir bereits heute 64 Gebäude mit ökologischer Wärme.“
Quelle: Stadtwerk am See